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Ob zu Hause, unterwegs oder in der Schule, Smartphones und Tablets gehören zum Alltag von Kindern und Jugendlichen. Und die Faszination beginnt schon früh. Bei Eltern tauchen darum oft Fragen auf: Wie lässt sich der Umgang mit den Geräten sicher gestalten? Und wie können Kinder und Jugendliche darin bestärkt werden, sie bewusst, selbstbestimmt und kreativ zu nutzen?
Das sind Fragen, die sich nicht nur in der Familie stellen, sondern auch in Kitas, im Klas-senzimmer oder in der Jugendarbeit. Richtig eingesetzt und mit guter Unterstützung ergeben sich durch Smartphones und Tablets vielfältige Möglichkeiten. Für Heranwachsende mit einer Beeinträchtigung bringen sie auch neue Chancen für die Teilhabe mit sich.
Wer ein Smartphone besitzt, übernimmt Verantwortung – für sich und für das, was geteilt wird.
Medienkompetenz lernen Kinder und Jugendliche durch Erwachsene und deren Lebenserfahrung.
Technik allein schützt nicht: Wichtig sind Gespräche über Risiken, Regeln und eine vertrauensvolle Basis.
Das Smartphone kann zur Kostenfalle werden.
Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre.
Im Bildungs- und Betreuungskontext können Smartphone und Tablet wichtige Lernbegleiter sein.
Inhalt
Kinder erleben schon früh, wie Erwachsene ihr Handy nutzen. Bevor sie lesen oder schreiben (und damit die Geräte selbst richtig bedienen) können, schauen sie schon Filmchen, spielen etwas, hören Musik oder telefonieren mit den Grosseltern. Später werden Tablets und Smartphones zu immer engeren Begleitern – um Hausaufgaben zu lösen, Freundschaften zu pflegen, zu gamen, ihren Stars zu folgen oder für kreative Projekte.
Digitale Geräte bieten Unterhaltung, machen Spass und schaffen Verbindung. Aber nicht nur das: Die Möglichkeiten, die Tablet oder Smartphone bieten, helfen Kindern und Jugendlichen auch im Prozess des Heranwachsens. Kleine Kinder lernen beispielsweise durch Interaktion und Nachahmung. Ab dem Vorschulalter steigen Selbstständigkeit und das Verständnis für Zusammenhänge. Und im Jugendalter geht es unter anderem um Eigenverantwortung und das Finden der eigenen Identität. Bei diesen Entwicklungsaufgaben können digitale Geräte – gut angeleitet und begleitet – eine Unterstützung sein.
Wer ein Smartphone oder Tablet besitzt, übernimmt damit auch Verantwortung. Kinder und Jugendliche sollten sich der Risiken bewusst sein und Massnahmen kennen, um sich zu schützen. Dazu gehört:
Apps sammeln Daten: Je weniger man über sich preisgibt, desto besser.
Was gepostet oder verschickt wird, kann weitergeleitet oder gespeichert werden – auch wenn es nur für eine Person gedacht war. Das gilt besonders für intime Bilder.
Nicht alle im Netz meinen es gut: Manche Menschen geben sich als jemand anderes aus und haben böse Absichten.
Mobbing passiert auch online: Niemand darf beleidigt, ausgegrenzt oder unter Druck gesetzt werden.
Auf In-App-Käufe und andere Kostenfallen achten: Viele Spiele oder Apps sind so programmiert, dass man Geld ausgibt; das ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Und über Roaming (Kosten im Ausland bei der Datennutzung) sollten Kinder und Jugendliche Bescheid wissen.
Vorsicht beim Online-Shoppen: Nicht jede Seite ist vertrauenswürdig.
Man muss nicht ständig erreichbar sein: Pausen sind wichtig.
Hilfe holen: Wenn etwas unangenehm ist oder Angst macht, sollte man sich an eine erwachsene Vertrauensperson wenden.
Kinder und Jugendliche können oft gut mit Technik umgehen. Aber wenn es darum geht, Inhalte richtig einzuordnen oder die Folgen ihres Handelns abzuschätzen, brauchen sie Unterstützung. Erwachsene bringen dafür mehr Erfahrung mit – deshalb ist ihre Begleitung so wichtig. Ausserdem ist es wichtig, dass Erwachsene als Vertrauenspersonen zur Verfügung stehen, falls etwas passiert, das Angst macht oder unangenehm ist.
Neben dem technischen Wissen geht es auch um einen kompetenten Umgang mit digitalen Medien. Das heisst: Vorsichtig zu sein mit persönlichen Daten, Informationen kritisch zu prüfen, allgemeine Umgangsregeln auch online zu beachten und sich regelmässig von digitalen Ablenkungen abzuschirmen.
Viele Eltern möchten wissen, wo sich ihr Kind gerade aufhält – aus Sorge oder dem Wunsch nach grösstmöglicher Sicherheit. Technisch ist das über Ortungsfunktionen am Smartphone problemlos möglich. Doch: Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre.
Und für die Entwicklung ist es wichtig, ihnen das Vertrauen und den Raum zu geben, um Selbstständigkeit zu üben und eigene Erfahrungen zu machen.
Ob eine Standortfreigabe sinnvoll ist, hängt vom Alter und der Situation ab. Statt ein Kind heimlich zu überwachen ist es besser, sich mit ihm abzusprechen und klar zu regeln, ob und wann der Standort geteilt wird.
Jugendschutzfilter sind Programme oder Einstellungen, die helfen sollen, ungeeignete Inhalte zu blockieren, wenn Kinder online sind – etwa Gewaltvideos oder Pornografie. Sie sind in vielen Betriebssystemen.
Solche Filter sind unbedingt einzurichten, sobald Kinder unbeaufsichtigt Zugang zum Internet haben, wenn sie also beispielsweise alleine YouTube-Videos auf dem Tablet schauen.
Technischer Schutz ist wichtig, aber nicht genug. Kinder und auch Jugendliche brauchen zusätzlich Begleitung, altersgerechte Aufklärung und klare Regeln im Umgang mit digitalen Medien. Und es braucht ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Eltern oder anderen Bezugspersonen, damit sie wissen, dass sie immer eine Ansprechperson haben.
Neben den erwähnten Jugendschutzfiltern gibt es weitere technische Schutzmöglichkeiten:
Zeitbegrenzungen und Bildschirmzeit-Tools: Mit Funktionen wie «Bildschirmzeit» (Apple) oder «Digitales Wohlbefinden» (Android) können Nutzungszeiten festgelegt werden – zum Beispiel für einzelne Apps oder für das Gerät insgesamt.
Sicheres Installieren von Apps: Mit Systemen wie Google Family Link oder Apple Familienfreigabe behalten Eltern den Überblick, welche Apps installiert werden dürfen.
Schutz vor Kostenfallen: In-App-Käufe lassen sich deaktivieren oder durch ein Passwort schützen. Ausserdem sollte automatisches Roaming abgeschaltet werden. Für Kinder und Jugendliche sind Prepaid oder Abos mit Kostenlimits geeignet. Beim Mobilfunkanbieter können kostenpflichtige Nummern gesperrt werden. Wenn im App-Store oder bei Bezahl-Apps eine Kreditkarte hinterlegt ist, sollten Kinder und Jugendliche nicht darauf zugreifen können.
Digitale Geräte gehören heute auch in Bildungs- und ausserfamiliären Betreuungseinrichtungen zum Alltag – von der Kita bis zur Schule, von der Jugendarbeit bis zur Sonderpädagogik. Gezielt, reflektiert und beziehungsorientiert eingesetzt, können sie Lernprozesse bereichern, Teilhabe fördern und Kinder wie Jugendliche in ihrer Entwicklung unterstützen.
Artikel 41 der Fernmeldedienst-Verordnung (FDV) regelt den Schutz von Minderjährigen in der Telekommunikation. Die FDV verpflichtet die Anbieterinnen von Fernmeldediensten, den Zugang zu Mehrwertdiensten mit erotischen oder pornografischen Inhalten für Nutzende unter 16 Jahren zu sperren. Das Alter ist sowohl beim Abschluss des Vertrags als auch beim Verkauf eines neuen Mobiltelefons zu prüfen.
Letzte Aktualisierung des Textes am 12.11.25